
Die Geschichte der Post im heutigen Wilkau-Haßlau reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Foto: adobe stocks

Das letzte Postamt der Stadt Wilkau-Haßlau. Von 1914 bis 2006 befand sich die Filiale unter der Adresse Poststraße 4. Foto: Frank Dörfelt

In früheren Zeit wurde deutlich mehr Briefe geschrieben als heute. Foto: Adobe stocks

Das Postamt in der Poststraße 4 wurde 1914 eröffnet und blieb dort bis 2006 erhalten. Aufnahme aus dem Jahr 1917. Sammlung Frank Dörfelt
Geschichte der Post in Wilkau-Haßlau
- 1692 - Am 12. Oktober wurde eine Fahrpostverbindung zwischen Leipzig und Schneeberg aufgenommen. Station machte sie auch am "Schönburgischen Hof" in Silberstraße. Der letzte Postverwalter war von 1842 bis 1858 Friedrich Hentschel. Die Kutsche fuhr mittwochs und samstags um 21 Uhr ab Leipzig und traf am nächten Tag um 18 Uhr in Schneeberg ein.
- 1824 - Am 25. Juli wurde in Kirchberg eine Postexpedition eingeweiht, zu deren Bereich auch Cultzsch gehörte.
- 1838 - Der Briefträger Le Petit transportierte mit einer Hundepost (acht Hunde) zwischen Kirchberg und Silberstraße die Botenpost. Er war dafür zwei Stunden unterwegs. Es gab einen Anschluss an die Postkutsche Zwickau-Schneeberg.
- 1853 - Ab dem 1. Januar gehörte die Postanstaöt Silberstraße zu Wiesenburg.
- 1869 - Am 15. September wurde mit einer Kutsche der Personen- und Paketverkehr zwischen Wilkau und Kirchbergr aufgenommen.
- 1872 - Auf dem Grundstück Kichberger Straße 1 (Zeunersches Grundstück) wurde ein Postamt der Klasse III eingerichtet. Der Zustellbezirk umfasste Culitzsch, Friedrichsgrün, Haara, Oberhaßlau, Vielau und Wilkau. Bis dahin hatte Wilkau zum Landeszustellbezirk Zwickau gehört. Jetzt arbeiteten hier ein Postverwalter, ein Postgehilfe und je ein Orts- und Landbriefträger. In dem 1870 errichteten Gebäude befand sich auch das Restaurant "Bahnschlösschen" und die erste Arztpraxis in der Stadt.
- 1876 - Am 1. Januar nahm eine Telegrafenanstalt im Wilkauer Postamt ihren Betrieb auf.
- 1885 - Am 1. April zog das Postamt in das Haus des Hutmachers Eduard Grundig in der Kirchberger Straße 14
- 1890 - Die am 1. Juni eingerichtete Postagentur für Nieder- und Oberhaßlau wurde der Postagentur Wilkau unterstellt.
- 1892 - Das Wilkauer Postamt zog in das Haus des Mauermeisters Friedrich-Adolf Hoffmann in der Heinrich-Dietel-Straße 5
- 1897 - Am 1. April erkannte die Reichspost dem Wilkauer Postamt den Status der Stufe III zu. Jetzt konnten Pferdewagen für die Posttransporte eingesetzt werden.
- 1902 - Am 1. Oktober wurde das Niederhaßlauer Postamt vom Wilkauer Postamt getrennt. Es wurde dabei von Klasse II auf die Klasse III zurückgestuft. Zum Zustellbereich gehörten neben Niederhaßlau auch Friedrichsgrün und Vielau
- 1914 - Am 1. April eröffnete in Wilkau das neue Postamt. Das Wohn- und Geschäftshaus wurde auf private Initiative des Postvorstehers Friedrich Reinhold Rolle (1871 - 1959) errichtet.
- 1924 - Ab dem 1. Apri stufte die Reichspost das Niederhaßlauer Postamt zur Postagentur zurück.
- 1935 - Seit dem 11. Februar trugen die Postbriefträger in Wilkau-Haßlau wieder zwei Mal täglich die Post aus. Der Service war 1932 eingestellt worden. Im Postamt in der Poststraße 4 arbeiteten zwei Beamte und 15 Angestellte.
- 1949 - Am 28. August ordnete die Deutsche Post das bisher selbstständige Postamt Wilkau-Haßlau dem Postamt zu. Wilkau-Haßlau war jetzt ein Zweigpostamt.
- 1955 - Ab dem 1. Juli wurde die Poststelle Silberstraße als Zweigpostamt betrieben.
- 1990 - Die Poststation Silberstraße zieht in die Räume der ehemaligen Tischlerei Sußmann an der Schneeberger Straße 40 um.
- 1996 - Die Postfiliale Silberstraße wird am 4. März geschlossen. Einen Tag später eröffnete eine Postagentur im Sparmarkt an der Oberhaßlauer Straße.
- 2006 In diesem Jahr endete die Ära des Postamtes in Wilkau-Haßlau. Obwohl die Räume der Post nach 1994 grundlegend umgebaut, saniert und modernisiert wurden, schloss die Deutsche Post die Filiale. Postdienstleistungen gibt es seitdem in der Postagentur im Kaufhaus "Bru-He" an der Kirchberger Straße 2.